Das Vereinsleben der Schloßbergler Schongau hat wieder voll Fahrt aufgenommen. Das wurde bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung mehr als deutlich. Feste, Auftritte und das große Preisplatteln in Schongau – was möglich war, wurde auch durchgeführt.
Der Trachtenjahrtag, traditionell am ersten Sonntag im November, begann endlich wieder so, wie man es seit Jahrzehnten kennt: Mit einem festlichen Gottesdienst in der Kirche Mariae Himmelfahrt und anschließendem Totengedenken und Kranzniederlegung auf dem Stadtfriedhof. Zelebriert von Pfarrer Norbert Marxer und musikalisch umrahmt von der Stadtkapelle Schongau und dem Männerchor der Schloßbergler. Vorstand Markus Wölfle beschwor in seiner Ansprache den Zusammenhalt, nicht nur innerhalb des Vereins. „Es ist die Aufgabe von uns Trachtlern, Hoffnung, Optimismus und Menschlichkeit auf der Basis unserer Werte in die Gesellschaft zu tragen“, sagte er im Hinblick auf derzeitige Krisen, „in der Viele den Halt verlieren.“
Dass beim Trachtenverein das Gemeinschaftsgefühl ganz weit oben steht, wurde auch bei der Jahreshauptversammlung im Trachtenheim deutlich. Und dieses möchten immer mehr erleben: Zuwachs bei den Sängern des Männerchors (derzeit 27), der Plattlerjugend (derzeit 58) und 14 neue Vereinsmitglieder sprechen eine eigene Sprache. Es ist aber auch Einiges geboten bei den Schloßberglern: Neben den wöchentlichen Proben konnten dieses Jahr auch wieder Stadtfest, Kesselfleischessen, Waldfest und das Weinfest stattfinden. Zudem gestaltete der Trachtenverein zusammen mit der Stadtkapelle einen „Bayerischen Nachmittag“ im Rahmen des Kunst- und Kulturfestivals. Und dann stand natürlich das große Preisplatteln an zwei Tagen im Jakob-Pfeiffer-Haus auf dem Programm. Neben den hervorragenden Platzierungen (wir haben berichtet), war eben genannter Zusammenhalt das Hauptthema aller Berichte der Sachgebietsleiter. Denn an diesem Wochenende haben wirklich alle zusammengeholfen – Groß und Klein, Alt und Jung. „Was da abgelaufen ist: Wirklich aller Respekt“, bedankte sich Vorstand Markus Wölfle bei allen Beteiligten.
Wer sich selbst ein Bild vom Trachtenverein Schloßbergler Schongau machen möchte, kann dies bei der nächsten öffentlichen Veranstaltung, der traditionellen Weihnachtsfeier am Samstag, 17. Dezember.
Doch auch schon jetzt darf jeder, der Lust hat, unverbindlich bei den verschiedenen Aktivitäten im Trachtenheim vorbeischauen: Der Männerchor probt jeden Dienstag ab 20 Uhr, und freut sich immer über Zuwachs. Wer gern die Wolle und Nadeln zur Hand nimmt, ist zur gleichen Zeit bei den „Strickerfrauen“ herzlich willkommen. Zur Plattlerprobe der Kinder und Jugendlichen (jeden Mittwoch ab 18 Uhr) darf ebenfalls jeder kommen, auch wenn er keine Tracht im Schrank hat.
Tradition leben und erleben – gemeinsam und für jeden. „Ihr tragt die Flamme weiter, pflegt die Gemeinschaft und bewahrt das Brauchtum: Das ist gerade in der heutigen Zeit so wichtig“, war auch Bürgermeister Falk Sluyterman bei der Versammlung voll des Lobes für die Arbeit der Schloßbergler. Dem schloss sich Alt-Landrat Manfred Blaschke an mit dem Wunsch, dass „es immer so weitergeht“.
Für ihre lange Treue zum Trachtenverein wurden bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Schloßbergler wieder verdiente Mitglieder von Vorstand Markus Wölfle (re.) ausgezeichnet (hinten v.li.): Florian Igl (Silberne Ehrennadel), Martin Schleier (seit 40 Jahren Mitglied), Hans und Renate Enzensperger und Alexandra Riedenauer (alle 25 Jahre); (vorne v.li.) Marianne Immler (25 Jahre), Maria Fickler (60 Jahre), Heini Forster (50 Jahre) und Anton Immler (25 Jahre). Auf dem Bild fehlen: Franz Reßle (Silberne Ehrennadel), Reinhard Fuhrig, Michael und Thilo Schmitt (25 Jahre), Gabriele Reif, Josef und Eugenie Jocher (40 Jahre).