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Einen musikalischen Abend der Extraklasse erlebten die Gäste im restlos ausverkauften Trachtenheim auf dem Helgoland: Zum dritten Mal war die „Kapelle So&So“ zu Gast in Schongau. Dieses Mal im Rahmen ihrer „Wirtshaustour“.

Ganz ihrem Bandnamen folgend, kann man die Kapelle keinem Genre vollständig zuordnen. Sie brennen ein Feuerwerk an vielfältigsten Stücken ab – natürlich alle selbst geschrieben und komponiert. Vielleicht erkennt man auch deshalb bei allen Liedern, so verschieden sie auch sind, nach den ersten drei Takten: Das muss die „Kapelle So&So“ sein. Da wird beispielsweise das „Konzert für zwei Flügelhörner“ von Vivaldi neu interpretiert, einem punkigen Ska-Stück folgt ein romantischer Walzer, und zwischen Reggae und Hip-Hop mischen sich traditionelle Polkas.

Doch damit nicht genug: Die sechs Vollblutmusiker Hansi Auer, Michi Graf, Joschi Öttl, Wasti Höglauer, Manu Haitzmann und Stefan Huber sind nicht nur an ihren Instrumenten brutal gut. Sie können auch singen. Zum Beispiel ihre a cappella Version von „Wannabe“ von den „Spice Girls“. Oder sie schwingen spielend die Hüften zum südamerikanisch Rhythmus von „Oane.Moan.I.Nam.I.No.“, das auch zugleich der Titel ihres aktuellen Programms ist. Und ein Auftrag an die Gäste. „Bitte nehmt euch das heute zu Herzen, ich will keine leeren Gläser sehen“, forderte Tubist Stefan Huber das Publikum mit einem Augenzwinkern auf. Und die fleißigen „Schloßbergler“ sorgten dafür, dass das auch so passierte. Das ist ein weiterer Grund, warum die Konzerte der „Kapelle So&So“ unglaublich kurzweilig sind: Die sechs Musiker suchen zwischen den Stücken den Kontakt zu den Gästen – ob mit lustigen, teils wahren, teils erfundenen Geschichten, mit witzigen Ansagen oder fingierten Anrufen. So hatten die Besucher zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, auf der Bühne stünden abgehobene Musiker, die ein Frontal-Konzert abspielen. Nicht umsonst befindet sich die Kapelle ja auf „Wirtshaustour“, inklusive Mischen unters Volk nach der Veranstaltung. Sympathische Profis, mit denen man ratschen und lachen kann, als wären es Stammtisch-Kumpels.

Für die „Brass Boyz“, die auch bereits zum dritten Mal als Vorband der Kapelle für Stimmung sorgte, sind sie das in gewisser Weise schon. „An euch sehen wir, wie die Zeit vergeht. Vor fünf Jahren wart ihr noch richtige Buben. Heute nicht mehr. Und ihr seid richtig gut“, lobte Huber. Und für diese sind die Musiker der „Kapelle So&So“ wiederum ihre Vorbilder. Denn sie verbinden musikalische Hochwertigkeit mit Leichtigkeit und so viel Sympathie, dass man gar nicht anders kann, als sie spitze zu finden. Und zu hoffen, dass sie auch ein viertes Mal nach Schongau kommen.